Hund & Jagd - Das Jagdhundemagazin

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Deutsch-Drahthaar: Liegt die Zukunft im Ausland?


Kontinuierlich geht auch bei Deutsch-Dahthaar im Inland die Zahl der Würfe zurück. Im Ausland hingegen zieht die Zahl der Würfe ebenso kontinuierlich an. Liegt deshalb die Zukunft der Rasse im Ausland?

2010 registrierte der Zuchtverein im Inland 295 Würfe, im Ausland fielen weitere 107 Würfe. 2014 fielen im Inland noch 266 Würfe, im Ausland waren es bereits 141 Würfe. Welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, diskutiert der Verein Deutsch-Drahthaar derzeit intern. Hauptzuchtwart Sigurd Croneiss warnte auf der diesjährigen Zuchtwartetagung: "Wenn man sinnvolle Maßnahmen ergreifen will, darf man nicht aus dem Bauch heraus argumentieren, sondern muss das Umfeld kennen und Ursachen analysieren." Diese Analyse dauert einigen Mitgliedern aber inzwischen ein wenig zu lang, zumal der Rückgang der Welpenzahlen im Inland seit 1989 festgestellt wird.

In einem Beitrag in den VDD-Blättern entgegnete Werner Lebus: "Jährlich wurde über die Wurfentwicklung scheibchenweise diskutiert und, in Hoffnung auf Besserung, das lästige Thema auf das nächste Jahr vertagt. Über Vermutungen kamen wir dabei nicht hinaus." Lebus versteht seine Kritik an Zuchtwart Croneiss so, dass er die Diskussion um die Zukunft des DD beleben wolle. Er künftigte an, dass die VDD-Gruppe Fläming-Havelland zu diesem Thema zur Hauptversammlung im März dieses Jahres Anträge stellen werde.

Brauchbarkeitsprüfungen sollten wechselseitig anerkannt werden


Die Obleute für das Jagdhundewesen aus den Landesjagdverbänden sowie Vertreter von DJV und Jagdgebrauchshundverband (JGHV) haben sich Anfang Oktober in der DJV-Geschäftsstelle in Berlin getroffen. Hauptthema waren die unterschiedlichen Prüfungen für die Brauchbarkeit von Jagdhunden. Fazit der Teilnehmer: Es wäre wünschenswert, wenn die Bundesländer die jeweiligen Brauchbarkeitsprüfungen gegenseitig anerkennen würden. So könnten einmal geprüfte Jagdhunde problemlos bundesweit zur Jagd eingesetzt werden.

Diskutiert wurden zudem die Neuerungen in den Landesjagdgesetzen. Unter anderem ist in NRW die Arbeit mit der vorübergehend flugunfähig gemachten Ente seit April 2015 verboten. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Ausbildung und Prüfung mit der sogenannten "Müller-Ente" am besten geeignet ist, um die Leistung des Jagdhundes bei der Wasserarbeit zu überprüfen. Man müsse aber mit den derzeit geltenden gesetzlichen Regelungen ausbilden und prüfen, so das Resumé. Erste Erfahrungen mit der Ausbildung und Prüfung an der flugfähigen Ente in Nordrhein-Westfalen hätten gezeigt, dass dies lediglich eine Hilfslösung sein könne. Die Erfahrungen mit den bundesweit etablierten Schwarzwildgattern in Deutschland waren ebenfalls Thema.

Die Obleute für das Jagdhundewesen aus den Landesjagdverbänden treffen sich zwei mal im Jahr gemeinsam mit Vertretern des JGHV zum Informationsaustausch.

Kommentar

2013 bewirkte der Geschäftsführer der niedersächsischen Jägerschaft, Dirk Schulte-Frohlinde, einen bemerkenswerten Beschluss des DJV-Präsidiums (Hund & Jagd berichtete). Das Präsidium beschloss, dass die Brauchbarkeitspüfungen der Länder wechselseitig anerkannt werden. Punkt! Vorausgegangen war ein Jagderlebnis des Niedersachsen, der in einem neuen Bundesland erkennen musste, dass die bestandene Brauchbarkeitsprüfung des eigenen Hundes dort nicht anerkannt wurde. Der Hund musste am Strick bleiben.

Nun sind aber die Brauchbarkeitsprüfungen Sache der Länder und deren Behörden, keineswegs aber des DJV-Päsidiums. Und so hat sich erwartungsgemäß seit 2013 in dieser Sache auch gar nichts getan.

Im nun veröffentlichen Beschluss der Landeshundeobleute heisst es dazu, "es wäre wünschenswert". Aha. Willkommen in der Realität.

Nun rächt sich, dass der Jagdgebrauchshundverband in den letzten 15 Jahren das Verhältnis zu den Landesbehörden sträflich vernachlässigt hat. Mit großer Mühe werden derzeit Landesgliederungen des JGHV geschaffen, auch um verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Das wird nicht so schnell gehen. Zumal die Jagdgegner in den politischen Parteien den Verbänden immer mehrere Schritte voraus zu sein scheinen.

Tobias Paulsen

Die zehn am häufigsten diagnostizierten Krankheiten beim Hund


Es ist beim Hund nicht anders als beim Menschen. Der eine kommt ohne große Wehwehchen durchs Leben, den anderen plagen vielerlei Gebrechen. Viele Krankheiten aber lassen sich verhindern. Wichtige Impfungen beispielsweise schützen vor vielen schwerwiegenden Erkrankungen. Ein Hund, der gut ernährt und bewegt wird, ist in der Regel gesünder als der „Couchpotato“, der sich auf Leckerchen konzentriert.

Trotz bester Fürsorge lassen sich Krankheiten aber nie ganz vermeiden. Erhebungen zeigen, dass Magen- und Darmerkrankungen ganz vorne auf der Liste der häufigsten Erkrankungen stehen. In den Leitsymptomen – Durchfall und Erbrechen - unterscheiden sie sich kaum. Von einer leichten Magenverstimmung, ausgelöst durch verdorbenes Fressen, bis hin zur schweren Infektion, ist die Liste der möglichen Ursachen lang. Deshalb muss man gemeinsam mit dem Tierarzt auf Ursachenforschung gehen. Durchfall aufgrund von Nahrungsmittelallergien lässt sich beispielsweise durch eine Futterumstellung in den Griff bekommen. Mit einer Magenspiegelung kann der Tierarzt herausfinden, ob der Hund an einer einfachen Gastritis oder vielleicht sogar an einem Magengeschwür leidet. Sehr oft sind Parasiten die Übeltäter der Magen- und Darmerkrankung.

An zweiter Stelle der am häufigsten diagnostizierten Krankheitsbilder stehen Hauterkrankungen. Die Haut ist ein komplexes Organ, das empfindlich auf äußere Angriffe aller Art reagiert, sie ist aber auch Alarmmelder für Krankheiten, die sich im Inneren des Körpers abspielen. Am häufigsten lösen Allergien Hautveränderungen aus, allen voran die Flohspeichelallergie. Es gibt viele Hunde, die allergisch auf Umweltstoffe wie Blütenstaub oder Pollen reagieren. Auch Futtermittel können allergische Hautreaktionen auslösen. Darüber hinaus gibt es Hautpilzerkrankungen, die auch auf den Menschen übertragen werden können. Hautveränderungen sind auch Indikatoren für hormonelle Erkrankungen. Vermehrte Schuppenbildung und die Neigung zu Hautinfektionen beispielsweise sind typische Symptome bei einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Nicht selten werden Hunde von Parasiten aller Art gequält. Man unterscheidet zwischen Ekto- und Endoparasiten. Ekto bedeutet außen. Zu den häufigsten Plagegeistern zählen Zecken, Flöhe und Milben. Diese wiederum verursachen oft auch Haut- oder andere Erkrankungen. Eine regelmäßige Parasitenprophylaxe hilft also, schwerwiegende Erkrankungen vom Hund fernzuhalten. Endo bedeutet innen. Endoparasiten besiedeln also in erster Linie den Darm des Tieres. Am häufigsten sind dies Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer. Einige Endoparasiten werden durch Ektoparasiten übertragen. Flöhe etwa übertragen Bandwürmer, die Flohprophylaxe ist daher eine sehr wichtige Vorbeugemaßnahme. Andererseits können Endoparasiten andere Organe des Hundes in Mitleidenschaft ziehen, wie etwa der gefährliche Herzwurm. Auch parasitäre Einzeller, wie Giardien oder Kokzidien, bedrohen die Darmgesundheit von Hund und Katze und können Infektionen hervorrufen. Am häufigsten kommen sogenannte Giardien vor, die insbesondere bei Jungtieren zu heftigen Durchfallerkrankungen führen können.

Die komplexen Zusammenhänge machen deutlich, wie wichtig eine Rundum-Vorsorge beim Hund ist. Der Hundehalter hat es in der Hand, seinem vierbeinigen Freund ein unbeschwertes und von Krankheit freies Leben zu ermöglichen.

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