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Waschbär und Fuchs in der Stadt


Schwarzwildgatter werden dem Bedarf angepasst
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Im Rahmen des 70. Landesjägertags, der vom 11. bis 14. Mai 2017 in Lorsch stattfindet, lud Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen e. V., zum Pressegespräch zum Thema "Waschbär und Fuchs in der Stadt" ein.

Das Problem: Waschbären und Füchse drängen in immer größerer Anzahl in urbane Räume vor. Speziell der Waschbär hat sich in einigen Regionen stark vermehrt. So putzig er aussieht, richtet er doch enorme Schäden an Gebäuden, Grundstücken und Gartenanlagen an. Haben sie sich erst einmal in Dachstühlen eingenistet, reißen die Tiere das Dämm-Material von den Decken und verschmutzen mit ihrem Kot den ganzen Dachstuhl. Die örtlichen Jägerinnen und Jäger waren bisher die erste Anlaufstelle für geplagte Hausbesitzer. Doch nach der neuen Jagdverordnung sind ihnen fünf Monate die Hände gebunden. Zwar ist das Fangen von Waschbären in befriedeten Bezirken wie Grundstücken oder Gebäuden auch in der Schonzeit durch den Grundstückseigentümer und von ihm Beauftragte erlaubt, doch der vom Grundstückseigentümer beauftragte Jäger darf die gefangenen Tiere weder aussetzen noch ohne eine Sondergenehmigung erlegen. Ein Debakel für Hausbesitzer und den Artenschutz. Denn der Waschbär ist ein Allesfresser. So sind auch Vogeleier und Jungvögel ein beliebter Leckerbissen bei Waschbären. Und: Die hessische Jagdverordnung widerspricht damit der EU-Verordnung zur Eindämmung von invasiven, gebietsfremden Arten.
Eine weitere Problematik stellt die Tatsache dar, dass der Fuchs erst ab dem 15. August bejagt werden darf. Lebten vor Einführung der Tollwut-Immunisierung noch duchschnittlich ein Fuchs und ein Marder auf 100 ha Fläche, suchen auf der gleichen Fläche mehr Füchse und Waschbären nach Nahrung.
Bodenbrütende Vögel, Junghasen, Kröten und Frösche leiden extrem unter dem hohen Druck der beiden Fressfeinde. Niederwild-Experte Andreas Mohr berichtete von einer Studie, die im Naturschutzzentrum Hessen vorgestellt wurde. Demnach wurden bis zu 80 Prozent der brütenden Rebhuhnhennen von Füchsen auf ihren Nestern gefressen.
Außerdem nimmt die Ansteckungsgefahr für Haustiere mit Staupe und Räude zu, wohingegen von Seiten der Tierärzteschaft die Erfahrung gemacht wird, dass viele Hunde- und Katzenbesitzer ihre Tiere nicht mehr ausreichend impfen lassen. Daher der dringende Appell von LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger an die Haustierbesitzer: „Bitte achten Sie auf einen lückenlosen Impfschutz bei ihren Hunden und Katzen, damit die Ansteckungsgefahr mit Staupe minimiert wird. Haustiere sollten regelmäßig entwurmt werden. Bei der Entsorgung von Kot von Waschbären und Fuchs sollten immer Handschuhe und Mundschutz getragen werden". 
Von Umweltministerin Hinz fordert der LJV die Aufhebung der Schonzeiten für Fuchs und Waschbär unter Beachtung des Elterntierschutzes, um dem gesetzlich verankerten Hegeauftrag gerecht zu werden.


Tags: Hessen

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