Hund & Jagd - Das Jagdhundemagazin

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Brauchbarkeitsprüfungen sollten wechselseitig anerkannt werden


Die Obleute für das Jagdhundewesen aus den Landesjagdverbänden sowie Vertreter von DJV und Jagdgebrauchshundverband (JGHV) haben sich Anfang Oktober in der DJV-Geschäftsstelle in Berlin getroffen. Hauptthema waren die unterschiedlichen Prüfungen für die Brauchbarkeit von Jagdhunden. Fazit der Teilnehmer: Es wäre wünschenswert, wenn die Bundesländer die jeweiligen Brauchbarkeitsprüfungen gegenseitig anerkennen würden. So könnten einmal geprüfte Jagdhunde problemlos bundesweit zur Jagd eingesetzt werden.

Diskutiert wurden zudem die Neuerungen in den Landesjagdgesetzen. Unter anderem ist in NRW die Arbeit mit der vorübergehend flugunfähig gemachten Ente seit April 2015 verboten. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Ausbildung und Prüfung mit der sogenannten "Müller-Ente" am besten geeignet ist, um die Leistung des Jagdhundes bei der Wasserarbeit zu überprüfen. Man müsse aber mit den derzeit geltenden gesetzlichen Regelungen ausbilden und prüfen, so das Resumé. Erste Erfahrungen mit der Ausbildung und Prüfung an der flugfähigen Ente in Nordrhein-Westfalen hätten gezeigt, dass dies lediglich eine Hilfslösung sein könne. Die Erfahrungen mit den bundesweit etablierten Schwarzwildgattern in Deutschland waren ebenfalls Thema.

Die Obleute für das Jagdhundewesen aus den Landesjagdverbänden treffen sich zwei mal im Jahr gemeinsam mit Vertretern des JGHV zum Informationsaustausch.

Kommentar

2013 bewirkte der Geschäftsführer der niedersächsischen Jägerschaft, Dirk Schulte-Frohlinde, einen bemerkenswerten Beschluss des DJV-Präsidiums (Hund & Jagd berichtete). Das Präsidium beschloss, dass die Brauchbarkeitspüfungen der Länder wechselseitig anerkannt werden. Punkt! Vorausgegangen war ein Jagderlebnis des Niedersachsen, der in einem neuen Bundesland erkennen musste, dass die bestandene Brauchbarkeitsprüfung des eigenen Hundes dort nicht anerkannt wurde. Der Hund musste am Strick bleiben.

Nun sind aber die Brauchbarkeitsprüfungen Sache der Länder und deren Behörden, keineswegs aber des DJV-Päsidiums. Und so hat sich erwartungsgemäß seit 2013 in dieser Sache auch gar nichts getan.

Im nun veröffentlichen Beschluss der Landeshundeobleute heisst es dazu, "es wäre wünschenswert". Aha. Willkommen in der Realität.

Nun rächt sich, dass der Jagdgebrauchshundverband in den letzten 15 Jahren das Verhältnis zu den Landesbehörden sträflich vernachlässigt hat. Mit großer Mühe werden derzeit Landesgliederungen des JGHV geschaffen, auch um verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Das wird nicht so schnell gehen. Zumal die Jagdgegner in den politischen Parteien den Verbänden immer mehrere Schritte voraus zu sein scheinen.

Tobias Paulsen

Tags: Jagdhunde, NRW, Brauchbarkeit

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